Daneben wird Kohl auch mit der Lyrik des Schwaben E. Mörike immer bekannter. Man höre nur:
Der Spiegel dieser treuen braunen Augen
Ist wie von innerm Gold ein Widerschein.Wer dächte da nicht an Bärbel? Kohl jedenfalls, auch wenn die Augenfarbe nicht ganz hinhaute, tat es – ja, und immer wieder, auch längst noch nach der Beendigung des Tanzkursballes, geriet sein Blut bei ihrem Anblick und anderswo in Rage, und kaum war er mehr Meister seiner Vernunft – sondern schon mitten auf den Gehsteigen war er immer wieder versucht, sich hinreißen zu lassen, seine praktisch schon Anverlobte plump anzugreifen und sich und seine Karriere so zum Gespött des ja allzeit auf médisance erpichten Pöbels zu machen. Aua, was war die junge Dame auch eine Klassefrau!
Eckhard Henscheid : Helmut Kohl · Biographie einer Jugend